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As a reward we would like to present you with two largely unknown letters from Moses Hess to Heinrich Heine.

Edmund Silberner discovered these:

Als Belohnung möchten wir Ihnen zwei weitestgehend unbekannte Briefe von Moses Hess an Heinrich Heine präsentieren.

Aufgestöbert hat diese Edmund Silberner:

Einleitung/Vorwort von

EDMUND SILBERNER

ZWEI UNBEKANNTE BRIEFE VON MOSES HESS AN HEINRICH HEINE

Die beiden nachstehend mitgeteilten Briefe fand ich, kurz nach der Herausgabe der Hess´schen Korrespondenz,¹ in der „Heine-Sammlung“ der Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf, derem Leiter, Herrn Dr. Eberhard Galley, ich für die Genehmigung der Veröffentlichung und mehrere nützliche Hinweise zu Dank verpflichtet bin. Der Inhalt des Briefes vom 19. Oktober 1837 zeigt deutlich, dass er der erste ist, den Hess an Heine richtete. Dieser Brief, in dem Hess ein ungeschminktes Bild seiner eigenen Persönlichkeit entwirft, ist psychologisch einer der interessantesten, die er je geschrieben hat.
Über das Verhältnis des jungen Hess zu dem „genialen, prophetischen Heine“, wie er ihn in seinem unveröffentlichten Tagebuch im Januar 1836 nennt, habe ich an einem anderen Orte berichtet.² Hier möge die Feststellung genügen, dass durch den Brief vom 19. Oktober 1837 Hess die Freundschaft Heines gewinnen wollte und dass ihm dies auch wirklich gelang.
Wann sich die beiden Männer persönlich kennenlernten, lässt sich nicht genau bestimmen; es geschah jedoch spätestens im Winter 1842 – 1843, als Hess sich in Paris aufhielt. Wie so viele andere Zeitgenossen beanstandete auch er die „unwürdige Art“, in der Heine Börne beschimpfte;³ Heine galt ihm aber als eine Koryphäe des Fortschritts ⁴ und an den Umgang mit ihm musste ihm sehr gelegen sein. Der Brief vom 26. Mai 1843, den wir weiter unten abdrucken, ist schon in einem Tone geschrieben, der keinen Zweifel darüber aufkommen lässt, dass Hess und Heine sich damals bereits seit einiger Zeit persönlich kannten.

¹ Moses Hess Briefwechsel. Herausgegeben von Edmund Silberner, unter Mitwirkung von Werner Blumenberg, `s-Gravenhage 1959.
² E. Silberner, Der junge Moses Hess im Lichte bisher unerschlossener Quellen, in: International Review of Social History, III (1958), S. 61 f.
³ Moses Hess, Die europäische Triarchie, Leipzig, (Otto Wigand), 1841, S. 85-86.
⁴ Ebenda, S. 86.

Hess war seit Ende 1842 Pariser Korrespondent der Rheinischen Zeitung. Nachdem die Zeitung eingegangen war (31.März 1843), blieb er noch einige Wochen in Paris und korrespondierte für den Schweizerischen Republikaner.¹ Am 14. Mai reiste er nach Köln ab,² und hier schrieb er seinen vom 26. desselben Monats datierten Brief an Heine.
Die darin erwähnte Petition an den Rheinischen Provinziallandtag konnte nicht ermittelt werden. Sie befindet sich nicht in den Archivakten der Stadt Mayen.³ Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die in Mayen aufbewahrten Protokolle erst mit dem Jahre 1846 beginnen.⁴ Das Archiv des Rheinischen Provinziallandtages im Stadtarchiv Düsseldorf, wo ich im September 1960 der Sache nachforschte, enthält überhaupt keine Petitionen. Sie sind auch nicht gedruckt in den zwei umfangreichen Veröffentlichungen: Der siebente Rheinische Landtag. (Verhandlungen des Rheinischen Provinziallandtages [zu Düssldorf, 14. Mai – 20. Juli 1843] nebst dem Allerhöchsten Landtagsabschiede d.d. Berlin, den 30. November 1843.)
Koblenz, 1843; Des Siebenten Rheinischen Provinziallandtages Verhandlungen über die wichtigsten Fragen unserer Zeit, hrsg. Von Otto v. Wenckstern, Barmen, 1844. Leider gelang es mir auch nicht, den „Mayener Kreisboten“ aus jener Zeit ausfindig zu machen, der über diese Petition vielleicht berichtete.
Ende Juli 1843 kamen Arnold Ruge und Julius Fröbel nach Köln, um mit Hess die Gründung einer neuen Zeitschrift (Deutsch-französische Jahrbücher) zu besprechen. Hess fuhr dann mit Ruge nach Paris, wo beide am 9. August eintrafen.⁵ Ruges Korrespondenz lässt vermuten, dass er persönliche Beziehungen zu Heine durch Hessens Vermittlung angeknüpft hat.⁶
Heine glaubte Ende 1842, „vielleicht der entschiedenste aller Revolutionäre“ zu sein, und war der Meinung, dass die fortschrittlichen Schriftsteller mit den Hallischen Jahrbüchern und der Rheinischen Zeitung harmonieren müssten.⁷

¹ E. Silberner, The Works of Moses Hess: An Inventory of his Signed and Anonymous Publications, Manuscripts, and Correspondence, Leiden 1958, S. 10.
² Vgl. Hermann Ewerbeck an Wilhelm Weitling, 15. Mai 1843, in: [Bluntschli,] Die Kommunisten in der Schweiz, Zürich 1843, S. 83.
³ Mitteilung der Stadtverwaltung Mayen vom 3. März 1961.
⁴ Mitteilung des Herrn Kurt E. Müller, Bruchhausen über Linz a/Rh., vom 14. April 1961, dem ich für seine Bemühungen um die Petition für mich aufzufinden an dieser Stelle ganz besonders danke.
⁵ Arnold Ruges Briefwechsel und Tagebuchblätter, Berlin 1886, I. Bd., S. 317.
⁶ Vgl. ebenda, S. 332, 334.
⁷ Heine an Heinrich Laube, 7. November 1842, Heine, Briefe, ed. F. Hirth, Mainz,1950, 2, Bd., S. 438 f.

In der von ihm am 4. Mai 1843 gedichteten „Lebensfahrt“ist die Rede von „neuen Genossen“, mit denen er „ein neues Schiff“ bestiegen habe.¹ Zu diesen „neuen Genossen“ zählte wohl auch Hess, den mit dem Dichter gute Beziehungen verbanden. Ein Zeitgenosse, Alexandre Weill, erzählt in seinen Erinnerungen über Heine, er habe bei diesem eine Anzahl Korrespondenten deutscher Zeitungen, darunter Hess, gesehen. ²

Heine schätzte Hess als Publizisten sehr hoch. Ende 1843 suchte Heine vergeblich den Verleger des Telegraphen für Deutschland, Julius Campe, davon zu überzeugen, dieser eher literarischen Zeitschrift eine bestimmte politische Richtung zu geben und seinen (Heines) Freund, Johann Hermann Detmold, einen damals noch liberalen Politiker, zum Chefredakteur zu ernennen. „Sind Sie“, so schrieb er an Campe, „zu solcher Umwandlung entschlossen, so bietet sich mir hier die Gelegenheit, die schiffbrüchigen Trümmer der ehemaligen Rheinischen Zeitung, nämlich die Redaktoren, besonders Dr. Hess und seinen schreibenden Anhang, auch den Anhang des lesenden Publikums, für den renovierten Telegraphen zu erwerben. Dr. Hess ist eine der ausgezeichnetsten politischen Federn, und er wäre sogar geeignet, wenn Detmold zögert, die Hauptredaktion zu leiten.“³
Detmold lehnte die Redaktion ab, aber Campe fand es trotzdem unzweckmässig, die Schriftleitung des Telegraphen für Deutschland an Hess zu übertragen. In seiner Antwort an Heine heisst es, er könne infolge verschärfter Zensur dem Telegraphen keine „politische Färbung“ geben, weshalb er auch die Trümmer der Rheinischen Zeitung nicht gebrauchen könne. Er wolle der Zensur keine Veranlassung bieten, sein Blatt zu unterdrücken: ein halbes Leben sei besser als der vollständige Tod.⁴
Es ist auch erwähnenswert, dass Heine daran gelegen war, sein „Deutschland, ein Wintermärchen“ durch Hess rezensiert zu sehen. Er wandte sich in dieser Angelegenheit an Karl Marx, mit dem er eng befreundet war: „Schreiben Sie doch an Hess (dessen Adresse ich nicht weiss), dass er am Rhein, sobald ihm mein Buch zu Gesicht kommt, alles was er vermag, in der Presse dafür tue, ob auch die Bären darüber herfallen:“ ⁵ Es ist anzunehmen, dass Marx die Bitte Heines erfüllt habe, sein Brief an Hess ist aber verschollen. Auch von einer Besprechung des Heineschen Buches durch Hess ist nichts bekannt.

¹ Heine, Zeitgeschichte (Nr. !0), Sämtl. Werke, ed. Elster, I. Bd., S. 308. Vgl. auch S. 549.
² A. Weill, Souvenirs intimes de Heinrich Heine, 3. Ausg., Paris 1883, S. 135.
³ Heine an Campe, 29. Dezember 1843. Heine, Briefe, ed. Hirth, 2. Bd., S.496 f.
⁴ Campe an Heine, Hamburg, 4. Februar 1844, unveröff., Schocken Libary, Jerusalem, Mss. 398/132.
⁵ Heine an Marx, 21. September 1844. Heine, Briefe, ed. Hirth, 2. Bd., S. 542

Die hier folgenden Briefe von Hess drucke ich in ursprünglicher Orthographie und Interpunktion. Die wenigen Einschiebungen in eckigen Klammern stammen von mir. Ob und was Heine eventuell geantwortet hat, weiss ich nicht; mir sind überhaupt keine Briefe von Heine an Hess bekannt – was natürlich ihre Existenz nicht ausschliesst.

Erster Brief von Moses Hess an Heinrich Heine, 19. Oktober 1837

Zweiter Brief von Moses Hess an Heinrich Heine, 26. Mai 1843